Wie werden Ringe hergestellt (Klassische Trauringe)
Verbinden durch Schweißen
Die erste Variante besteht im Zusammenfügen durch Schweißen. Bei diesem Verfahren bereitet man das gewünschte Material zunächst in den benötigten Proportionen vor, um es anschließend umzuformen und miteinander zu verschweißen. Diese Methode findet hauptsächlich Anwendung bei Platin, da sich dieses Metall absolut unsichtbar und dauerhaft schweißen lässt.
Im Gegensatz dazu haben palladiumhaltige Legierungen, wie beispielsweise Champagner- oder Weißgold, eine andere Eigenschaft. Aufgrund des enthaltenen Palladiums nehmen sie wesentlich mehr Sauerstoff auf, was zur Bildung vieler kleiner Luftlöcher oder Lunker führt..
Stanzen & Stülpen
Die nächste Variante ist das Stanzen und Stülpen. In diesem Verfahren wird das Material ebenfalls geschmolzen und in eine runde Form gegossen. Anschließend erfolgt das Walzen und Ausstanzen des Materials. Aus dieser „Scheibe“ wird dann durch das Stülpen oder Tiefziehen die Fläche gewendet, sodass der Ring in seiner Grundform entsteht.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode liegt darin, dass wir einen Ring ohne Schweiß- oder Lötstelle herstellen können. Während das Schweißen bei Platin, wie bereits oben beschrieben, kein Problem darstellt, ist dies bei palladiumhaltigen Legierungen anders.
Zum Schluss bringen wir den Ring mit Hammer, Feile und Drehbank in die gewünschte Form.
Edelmetalle & Legierungen
Gold-Legierungen
Reines Gold hat einen Feingehalt von 999, was 24 Karat entspricht. Um das Material für Schmuck haltbarer zu machen, mischt man es in verschiedenen Legierungen. Besonders häufig sind 585er Gold (14 Karat) und 750er Gold (18 Karat), bei denen Metalle wie Silber oder Kupfer beigemischt werden. Diese Metalle beeinflussen die Farbnuancen: Ein höherer Kupferanteil erzeugt einen rötlichen Ton, während Silber das Gold heller macht.
Gelbgold entsteht durch die Mischung von Gold, Silber und etwas Kupfer. Je nach Verhältnis dieser Metalle variiert der Farbton, bleibt aber klassisch gelb.
Rosé- und Rotgold entstehen durch einen höheren Kupferanteil und weniger Silber. Das Verhältnis der Metalle bestimmt den Farbton, der je nach Mischung mehr ins Rötliche oder Rosafarbene tendiert.
Weißgold erreicht man durch die Zugabe von mindestens 13 % Palladium, wodurch das Gold seine gelbe Farbe verliert. Oft wird Weißgold zusätzlich rhodiniert, um ein strahlenderes Weiß zu erzielen. Ich stehe dem Rhodinieren jedoch kritisch gegenüber, da sich die Schicht mit der Zeit ablöst.
Champagner- und Haselnussgold entstehen durch eine Mischung aus Palladium und anderen Metallen. Im Gegensatz zu Weißgold bleibt der Palladiumanteil unter 13 %, sodass die warme Farbe des Goldes erhalten bleibt und leicht durchscheint.
Platin & Palladium – Legierungen
Platin und Palladium gehören zu den Platinmetallen und glänzen in der Schmuckherstellung durch ihre außergewöhnliche Beständigkeit und ihren edlen Glanz. Platin beeindruckt durch seine hohe Dichte und sein Gewicht, während seine charakteristisch helle Farbe es besonders begehrt macht.
Palladium ist leichter und etwas dunkler, erfreut sich jedoch zunehmender Beliebtheit, da es ähnliche Eigenschaften wie Platin bietet. In der Verarbeitung erfordert Palladium besondere Sorgfalt, da es große Mengen Sauerstoff bindet. Daher sollte man es nur im Vakuum oder unter Schutzgas schmelzen, um das Metall vor Porosität zu schützen. Andernfalls wird es schwer verarbeitbar und verliert seine ästhetische Qualität.
Folgende Legierungen werden verarbeitet:
- Platin 960 – 96% Platin & 4% Kupfer
- Feinplatin – 99,9% Platin (reines Platin)
- Palladium 500 – Wenn Palladium herunterlegiert wird, entsteht paradoxerweise eine dunklere Farbe.
Silber – Legierungen
Silber gehört zu den ältesten und wertvollsten Edelmetallen und findet seit Jahrtausenden Anwendung in Schmuck, Münzen und Kunstgegenständen. Als relativ weiches, glänzendes Metall lässt es sich leicht verarbeiten und zeichnet sich durch hohe Reflexionsfähigkeit und seinen markanten, weißen Glanz aus. Reines Silber (999 Feinsilber) ist sehr weich und anfällig für Kratzer und Verformungen, weshalb man es häufig legiert, um die Haltbarkeit zu verbessern.
Die häufigste Silberlegierung ist Sterlingsilber (auch 925er Silber genannt), das zu 92,5 % aus reinem Silber besteht und mit 7,5 % Kupfer oder anderen Metallen legiert wird. Diese Mischung erhöht die Festigkeit, ohne den charakteristischen Glanz des Silbers zu beeinträchtigen. Sterlingsilber ist das bevorzugte Material für Schmuck, Besteck und andere dekorative Objekte.
Argentium-Silber ist eine modernere Silberlegierung, die Germanium anstelle von Kupfer enthält. Diese Legierung ist besonders widerstandsfähig gegen Anlaufen und wird daher für hochwertige Schmuckstücke bevorzugt.
Neben Sterlingsilber gibt es auch 800er Silber (bestehend aus 80 % Silber und 20 % anderen Metallen, meist Kupfer). Diese Legierung wird oft für Besteck und größere Haushaltsgegenstände verwendet, da sie robuster ist, aber nicht den hohen Glanz von Sterlingsilber aufweist.
- Verarbeitbarkeit: Silber ist sehr formbar und lässt sich gut löten, biegen und schmieden, was es ideal für Schmuck und detaillierte Arbeiten macht. Es schmilzt bei relativ niedrigen Temperaturen (961 °C), was es auch für den Guss beliebt macht.
Oberflächen – Strukturen
Die Oberflächengestaltung von Trauringen und Schmuck bietet viele Möglichkeiten, um verschiedene Designs und Texturen zu schaffen. Hier sind einige der gängigsten Techniken:
- Polieren: Hierbei wird der Ring auf Hochglanz gebracht, was ihm eine glatte und glänzende Oberfläche verleiht. Diese Methode sorgt für einen eleganten, zeitlosen Look.
- Bürsten: Mit einem speziellen Werkzeug wird der Ring bearbeitet, um eine matte oder seidenmatte Oberfläche zu erzeugen. Durch unterschiedliche Bürstenstärken und -richtungen entstehen verschiedene Texturen.
- Strukturieren: Mit Techniken wie Hammerschlag, Feilen, Gravieren oder Ätzen lassen sich interessante Muster und Texturen auf der Ringoberfläche erzeugen, was zu einzigartigen Designs führt.
- Sandstrahlen: Der Ring wird mit Sand oder einem anderen Material bestrahlt, um eine raue, matte Oberfläche zu schaffen. Diese Methode bietet vielseitige Texturen, hält aber nicht lange, bevor der Ring zu glänzen beginnt.
- Lasergravur: Mithilfe eines Lasers können feine, präzise Muster und Gravuren auf den Ring aufgebracht werden. Diese Technik ermöglicht besonders detaillierte und persönliche Designs.
Lasergravuren
Lasergravuren bieten eine schöne Möglichkeit, Trauringe ganz individuell zu gestalten. Mit einem präzisen Laser können persönliche Gravuren und Texte direkt ins Metall eingearbeitet werden. Zunächst erstellen wir die Vorlage. Anschließend übertragen wir sie sorgfältig auf den Ring.
Beliebt sind oft Gravuren wie Namen, Initialen oder besondere Daten, die meist auf der Innenseite des Rings angebracht werden. Diese persönlichen Details bleiben dezent und sind nur für den Träger sichtbar, was den Ring noch besonderer macht.
Auch Symbole oder Muster lassen sich durch die Lasergravur auf den Ring bringen. Ob es ein Wappen, ein Zeichen oder etwas ganz Persönliches ist – wir setzen es mit Freude um.
Ein großer Vorteil der Lasergravur ist die Präzision. Selbst feine Details können wir auf kleiner Fläche umsetzen, und die Gravur bleibt lange beständig.
Und das Schöne: Die Lasergravur ist bei unseren Trauringen schon im Preis enthalten!
Ringgrößenänderung
Im Laufe der Zeit kann es vorkommen, dass eine Anpassung der Ringgröße notwendig wird – sei es aufgrund von Gewichtsveränderungen, einer Schwangerschaft oder aus anderen Gründen. Auch Trauringe bleiben davon nicht verschont. Zum Glück gibt es verschiedene Methoden, um die Ringgröße anzupassen, sodass der Ring immer bequem und sicher am Finger sitzt.
Dies gilt selbstverständlich auch für Mokume Gane Ringe. Sie lassen sich ebenfalls anpassen, sodass Sie weiterhin die einzigartige Schönheit und besondere Handwerkskunst Ihres Rings genießen können.